Der Auftrag umfasste drei wesentliche
Bereiche:
1. die Wiederherstellung der Standsicherheit des Glockenturms
2. die Lagesicherung der Gewölbekappen des Hauptschiffs
3. die Reparatur der Gratrippenfüße des Chorgewölbes
Grundlage der Arbeiten waren Schadenspläne des Architekten und
des Statikers. Die Schäden im Turmhelm und an den Gratrippen des
Chorgewölbes konnten erst nach Einrüstung und Freilegung der
Dachhaut bzw. des Chorfachwerks bestimmt werden.
Am Turmhelm waren die konstruktiven Hölzer durch Blitzschlag in
größerem Umfang als erwartet zerstört. Daher wurde beschlossen,
den Turmhelm im Stück abzuheben und die Reparatur in der Werkstatt
auszuführen.
Alter Turmhelm
Neuer
Turmhelm
Die sanierungsbedürftige Sternlage
Die Gewölbekappen über dem
Hauptschiff wurden über die Lagesicherung der Gratrippenfußpunkte
stabilisiert. Die Sicherung erfolgte durch eine hölzerne Zangenkonstruktion
im Bereich des Bodenraums, die durch schlanke Zugstähle, die sichtbar
das Kirchenschiff durchqueren, verstärkt sind.
Die Restauration der Gratrippenfußpunkte des Chorgewölbes
setzte zunächst eine umfangrei-che Lagesicherung der gesamten Holzkonstruktion
voraus. Die Gratrippen wurden gegen den hölzernen "Schlussstein"
auf Zug gesichert und an den gleichen Anlenkpunkten an der oberhalb
liegenden Holzdecke aufgehängt. Danach wurden alle Gewölberippen
und die Rippen der einzelnen Gewölbestirnen untereinander verschwertet,
um ein Abstürzen der Lehmfüllungen zu verhindern. Erst danach
konnten die eigentlichen Reparaturarbeiten beginnen, die fast ausschließlich
von Hand ausgeführt wurden, da der vorhandene Platz den Einsatz
von Maschinen nicht zuließ.